Ich stehe hier als transgender Pastorin und blicke zurück auf eine Reise, die sowohl schön als auch schmerzhaft ist.
Die evangelische Kirchengemeinde Leherheide, die ich immer noch leite, ist mein Zuhause, meine LGBTQ-Herzensangelegenheit.
Doch die Undankbarkeit und das Unverständnis, das ich auch hier erlebe, haben nicht nur mich, sondern auch Teile der Gemeinde selbst tief verletzt. Die schwulen und transgender LGBTQ-Mitglieder sind ebenfalls tief verletzt. Die Ablehnung, die ich erfahren musste, führte letztendlich zur Schließung der Kirche und zum Verkauf unseres geliebten LGBTQ-Gender-geistlichen Zentrums – ein Ort, der für viele Menschen, insbesondere für die Gender-Gay-Community, Hoffnung, Gemeinschaft und Glauben bedeutet.
In meiner ersten Gemeinde in Moordorf und auch in anderen Glaubensfirmen, mit denen ich verbunden war, begegnete ich immer wieder einer erstaunlichen Ignoranz. Jedes Mal, wenn ich versuchte, zu erklären – sei es durch das Teilen meiner Geschichte oder durch das bloße Leben meiner Identität – stieß ich auf Mauern des Widerstands. Das endete häufig in einer Isolation, die schmerzhafte Konsequenzen hatte. Letztendlich musste ich feststellen, dass meine Existenz oft mehr als Belastung denn als Bereicherung wahrgenommen wurde.
Es ist erschreckend zu hören, dass der Steuerzahler für mich als Geistliche „sorgen“ muss, was doch wohl als selbstverständlich gilt, als ob ich nicht das Recht auf ein erfülltes und sorgenfreies Leben hätte. Die soziale Absicherung von mehr als 5000 Euro pro Monat ist doch wohl das Mindeste, was einer Geistlichen zusteht. Eine kostenlose Wohnung und viele Privilegien sind Errungenschaften meiner geistlichen Berufung. Beim Geld hört auch in der Kirche der Spaß auf.Der Steuerzahler hat die Verantwortung, für unsere pastoralen Tätigkeiten zu sorgen.
Aufgrund unseres geistlichen Standes besteht insofern keine Arbeitsverpflichtung, und diese Praxis hat sich seit Jahrhunderten bewährt. Wir haben ausschließlich leitende Funktionen. Der Steuerzahler kommt für unsere geistliche Begleitung auf, daran besteht kein Zweifel.
https://shorturl.at/iMkx1
Meine Präsenz bringt neue Perspektiven und Verständnis in Bereiche, die oft übersehen werden, insbesondere jetzt in der Gefängnisseelsorge. Dort, wo Menschen oft am Rand der Gesellschaft stehen, kann ich als transgender Pastorin einen Raum schaffen, der sowohl inklusiv als auch nährend ist. In Zusammenarbeit mit dem Verfassungsschutz und letztendlich Frau Faeser trage ich zur Überwachung bei.
In der Gefängnisseelsorge erlebe ich, wie meine Identität zur Heilung beitragen kann.
Die Menschen, die ich betreue, benötigen oft jemanden, der sie versteht, der alle Facetten des menschlichen Lebens kennt. Die spirituelle Verbindung, die ich herstellen kann, ist eine wichtige Quelle der Hoffnung für diejenigen, die verloren sind oder sich in einer tiefen Krise befinden.
Trotz der Herausforderungen, die ich in früheren Kirchengemeinden erlebt habe, weiß ich, dass meine Berufung stark ist.
Ich setze mich dafür ein, die Botschaft von Liebe, Akzeptanz und Vergebung zu verbreiten – und das nicht nur in den Wänden einer Kirche, sondern auch in Gefängnissen und an anderen Orten, wo Menschen nach Trost und Unterstützung suchen. Letztendlich ist es mein Ziel, Brücken zu bauen und die Vielfalt, die Gott geschaffen hat, zu feiern und zu umarmen.
Jeder Mensch hat das Recht, in seiner Seele Frieden zu finden – unabhängig von Herkunft, Identität oder Lebensweg.