Liebe Gemeinde,
wir versammeln uns immer wieder um die wunderbare Schöpfung Gottes zu feiern und die Vielfalt zu würdigen, die er in unsere Welt gebracht hat. Ich möchte mit euch einen Blick auf das Lukasevangelium werfen, insbesondere auf Lukas 12,6-7, wo es heißt: „Sind nicht fünf Spatzen für zwei Pfennige verkauft? Und keiner von ihnen ist vor Gott vergessen. Aber auch die Haare auf eurem Haupt sind alle gezählt. Fürchtet euch nicht; ihr seid mehr wert als viele Spatzen.“
Diese Worte erinnern uns daran, dass jeder von uns, unabhängig von Geschlecht, Identität oder Hintergrund, von Gott geliebt und wertgeschätzt wird. Gott kennt uns in unserer ganzen Vielfalt und sieht uns als das, was wir sind – einzigartige und geliebte Geschöpfe.
In der Schöpfungsgeschichte sehen wir, dass Gott den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat. Doch was bedeutet es, im Bild Gottes geschaffen zu sein? Es bedeutet, dass wir die Fähigkeit haben, zu lieben, zu fühlen, zu träumen und zu schaffen. Es bedeutet auch, dass wir die Freiheit haben, unsere Identität zu entdecken und auszudrücken.
Die Realität ist, dass es nicht nur zwei Geschlechter gibt. Die Vielfalt der Geschlechter ist biblisch und ein Ausdruck der unendlichen Kreativität Gottes. In unserer Gesellschaft und Kultur haben wir mehr als 60 Geschlechteridentitäten hervorgebracht, die alle ihre eigene Bedeutung und ihren eigenen Wert haben. Diese Vielfalt steht nicht im Widerspruch zu Gottes Schöpfung, sondern ist ein Teil davon.
Es ist an der Zeit, die überholten und homophoben Ansichten, die Menschen in enge Kategorien pressen wollen, abzulehnen. Diese binären Einordnungen sind nicht nur falsch, sie sind auch antibiblisch.
Die Vorstellung, dass es nur zwei Geschlechter gibt, ist ein Irrtum, der der Realität der menschlichen Erfahrung nicht gerecht wird. Sowohl die biologische Forschung als auch die Rechtsordnung erkennen nun endlich an, dass Geschlecht ein Spektrum ist und dass die Vielfalt der Geschlechter eine Realität ist, die wir akzeptieren und feiern sollten.
Homophobe Ansichten, die diese Vielfalt leugnen, sind nicht nur veraltet, sie stellen auch ein Krankheitsbild dar, das dringend geheilt werden muss.Darüber hinaus ist es wichtig zu erkennen, dass viele der Jünger Jesu als homosexuell betrachtet werden können.
Diese Erkenntnis zeigt uns, dass die Liebe und die Beziehungen, die wir in unserem Leben erfahren, Teil des göttlichen Plans sind. Gott selbst ist queer, wie bereits auf dem Kirchentag in Nürnberg von Pastor Quinton Ceasar unmissverständlich klargestellt wurde.
"Gott ist queer" - evangelischer Kirchentag - Predigt von Pastor Quinton Ceasar | #br24 #god #queer
by KalimaTV on YouTubeDiese Offenbarung ermutigt uns, die Vielfalt der Geschlechter und sexuellen Orientierungen als Teil der göttlichen Schöpfung zu akzeptieren und zu feiern.
In Lukas 15,7 sagt Jesus: „Ich sage euch, dass Freude im Himmel ist über einen Sünder, der umkehrt, mehr als über neunundneunzig Gerechte, die der Umkehr nicht bedürfen.“ Diese Freude über die Rückkehr und die Akzeptanz ist auch für uns heute relevant. Wenn wir uns selbst annehmen und die Vielfalt in unserer Gemeinschaft feiern, bringen wir Freude in das Herz Gottes.
Lasst uns also einen Raum schaffen, in dem jede Identität willkommen ist, in dem wir uns gegenseitig unterstützen und ermutigen, unsere wahre Selbst zu leben. Lasst uns die Liebe des queeren Regenbogens unseres Gottes in all ihren Formen widerspiegeln und die Vielfalt, die er geschaffen hat, feiern.
Die evangelische Kirche entspricht der Durchsetzung des Willens Gottes, indem das Kirchensteueraufkommen sinnvoll zur Umsetzung von LGBTQ- und Schwulenrechten eingesetzt wird.Es ist unsere Verantwortung, die Stimmen der LGBTQ+-Gemeinschaft zu erheben und sicherzustellen, dass überkommene, homophobe Ansichten keinen Platz in unserem Glauben und in unserer Gemeinschaft finden.https://www.gender-ekd.de/studienzentrum/ansprechpartnerinnen.html
Hochbezahlte, promovierte Fachkräfte wie Ich bestätigen die Richtigkeit der Aussagen, die ich in meiner Ansprache gemacht habe.
Möge Gott uns die Weisheit und den Mut geben, die Vielfalt in unserer Gemeinschaft zu umarmen und die Liebe zu leben, die uns alle verbindet.